Eine Jury setzt sich in der Regel aus erfahrenen Verkostern, Sommeliers und Chefköchen zusammen, die sich professionell mit der Materie Geschmack beschäftigen. Eine Verkostungsjury besteht in der Regel aus einer Vielzahl von Nationalitäten und kann bis zu 200 Verkoster umfassen.

Blindtests
Die Verkostung selbst erfolgt im Allgemeinen blind, sodass der Prüfer die Flasche nicht sehen kann. Dadurch wird vermieden, dass das Vorwissen über eine bestimmte Marke die Bewertung beeinflusst. Die Verkostung findet in einem hellen Raum ohne Störgeräusche statt, und jedes Produkt wird auf die gleiche Weise bei der gleichen Temperatur in der gleichen Art von Glas serviert. Nach dem Blindtest werden diese Eindrücke von einigen Jurys mit dem optischen Eindruck der Flasche kombiniert, was in einigen Fällen in die weitere Bewertung einfließt.

Die meisten Prüfinstitute verwenden die gleichen fünf Analysekriterien: (AFNOR XP V096A-Standard): Erster Eindruck, Optik, Geruch, Geschmack und Abgang.

1. Erster Eindruck
Auf einer Skala von 0–100 gibt der Prüfer seinen spontanen und unmittelbaren Eindruck über den Rum ab. Der erste Eindruck hat bei der Gesamtbewertung einen relativ hohen Stellenwert.

2. Optik
Der Prüfer bewertet anschließend die Farbe, die Klarheit und die Viskosität (Konsistenz), zusammen mit dem traditionellen Ausdruck, der aus der Kategorie „Rum“ bekannt ist.

3. Duft
Der Geruchssinn kommt dann ins Spiel, wenn der Richter den Duft und das Aroma bewerten muss. Ist der Rum harmonisch und stimmig in seinem Ausdruck?

4. Geschmack
Danach verkostet der Prüfer den Rum und bewertet das Erlebnis im Mund und auf der Zunge. Wie ist das Gleichgewicht zwischen den fünf grundlegenden Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, bitter und umami? Wie ist das Gleichgewicht zwischen Geschmack und Alkoholgehalt?

5. Abgang
Schließlich wird der Geschmack bewertet, der im Mund zurückbleibt, nachdem das Produkt geschluckt oder in den von den Prüfern verwendeten Spucknapf gegeben wurde.